Es war mal wieder überfällig – mit einer acht Mann und Frau starken Truppe haben wir uns aufgemacht, zu der Hochtour am Schwarzenstein (Download GPS-Track am Textende). Wir haben uns eine eher leichte Tour ausgesucht – da wir in diesem Jahr noch keine Hochtour unternommen hatten und weil wir bei acht Leuten mit unterschiedlicher Erfahrung niemanden überfordern wollten.
Die gesammte Tour (mit Übernachtung auf der Berliner Hütte) umfasst ca. 2100hm. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei Gasthaus Breitlahner. Von dort geht es durch ein wunderschönes Tal, den Zemmgrund. Super schön! Vom Tal benötigt man ungefähr 3 Stunden bis zur Berliner Hütte (knapp 2060m). Wer die urige Berliner Hütte (denkmalgeschützt!) nicht kennt, sollte bei Gelegenheit unbdeingt mal hin und sich das anschauen. Kulinarisch nicht schlecht, aber architektonisch absolut ein Highlight und sehenswert.
Wir sind dann bereits um 6 Uhr gestartet, nachdem uns die freundlichen Hüttenwirte das Frühstück schon etwas früher zubereitet hatten. Danke dafür! Von der Hütte geht der einfach zu erkennende Weg Richtung Osten an der linken Talhälfte entlag. Bald sieht man auf der rechten Seite das heutige Tagesziel: den Hochtourengipfel Schwarzenstein. Wie gesagt, derWeg ist einfach zu finden, eine Abzweigung durch einen Wegzeiger gut markiert. Wir haben uns gewundert, dass es doch verhältnismäßig ruhig war – lassen doch die Schilder auf einen vielbegangenen Weg schließen. Viele scheint die weite Strecke doch abzuschrecken.
Spannender wird die Tour bei ca. 2800m, als ein paar steilere Rinnen bis zum Gletscherfuß überwunden werden müssen. Herausforderung ist nur die morgenliche Vereisung der Wasserläufe. Ab Gletscherfuß auf 2900 legen wir die Steigeisen an. Da der Gletscher bereits blank ist, gehen wir ohne Seil die gleichmäßig steile Gletscherzunge bis auch ca. 3100m. Trotzdem gilt es auf Spalten zu achten und man sollte sich auf der linken Hälfte des Gletschers bewegen. Danach geht es durch Firn über eine relativ Ebene Gletscherfläche und eine Firnflanke bis kurz unterhalb des Gipfels (Anseilen wg. Spalten!). Die letzten 50m zum Gipfel sind einfache Blockkletterei im Ier Bereich. Der Gipfel selbst bietet eine tolle Aussicht über die Zillertaler Bergwelt und das Südtiroler Ahrntal und Sand in Taufers.
Der Abstieg ist gleich wie der Aufstieg – allerdings ohne erneute Übernachtung auf der Hütte. Kontitionel ist die Tour anspruchsvoll, ansonsten einfach.